roblem 1: Freie Flächen werden immer knapper. Problem 2: Strom aus Solarzellen beansprucht viel Fläche, die allerdings in Konkurrenz mit landwirtschaftlichen Flächen steht. Die Lösung: Kombinierte Flächen. Oder: Wie man aus Ackerflächen Strom erzeugen kann.
So einfach könnte sie jedenfalls lauten: eine Lösung für die Energie- und Lebensmittelversorgung der Zukunft. Bereits seit 2016 experimentieren und prüfen Wissenschaftler/innen im Rahmen des Projekts APV-RESOLA des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) der Universität Hohenheim, inwiefern es realistisch ist, ganze Ackerflächen mit Solarpanels zu überdachen.
Die zentrale Frage lautet: Inwiefern beeinträchtigt das unter den Solarpanels ausbleibende, direkte Sonnenlicht die landwirtschaftlichen Erträge? Hierzu liegen bereits erste, teils überraschende Daten vor. So zeigte sich in den beiden vergangenen, besonders heißen Jahren ein Ertragszuwachs bei Sellerie (+12%), Kartoffeln (+11%) und Weizen (+3%) im Vergleich zu den Referenzfeldern ohne künstliche Schatten. Hieraus konnte geschlossen werden, dass sich in besonders heißen und trockenen Jahren die Schattenspender positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkten, ganz im Gegensatz zu feuchteren Jahren mit weniger Sonneneinstrahlung, wie etwa 2017. Hier fielen die Erträge bei Weizen und Kartoffeln um fast ein Fünftel im Vergleich zu den Referenzfeldern. Da jedoch die Entwicklung einer Kultur von vielen verschiedenen Einflussfaktoren abhängig ist, können noch keine allgemeingültigen Aussagen darüber getroffen werden, inwiefern welche Kultur mit der Beschattung zurechtkommt.
Ein vielversprechender Ansatz, der jedoch noch weiter erforscht werden und nicht zuletzt auf gesellschaftliche Akzeptanz hoffen muss. Denn besonders in touristischen Gebieten könnte die Bebauung von Ackerland mit Solarpanels zu kontroversen Debatten führen.
Foto: Mariana Proenca / unsplash.com
Quelle: https://www.oekolandbau.de/index.php?id=18199