Vor wenigen Tagen wurde der Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben. Der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, war einer von 31 Akteuren aus Wirtschaft, Umwelt, Landwirtschaft, Tier- und Verbraucherschutz sowie Wissenschaft, die in der Kommission mitgewirkt haben und der nun die Bedeutung von folgenden Themen besonders hervorhebt:
1. Strukturschwache Regionen können durch den Ökolandbau mittels neuer Wertschöpfungsmodelle profitieren, sofern mittelständische Unternehmen von der Regierung gefördert werden
2. Der Ökolandbau sei als Pfadbereiter zu begreifen, für Transformationen in der gesamten Land- und Ernährungswirtschaft zu sorgen, weshalb dieser besonders berücksichtigt werden müsse
3. Eine enkeltaugliche Landwirtschaft sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur Landwirte, sondern auch Konsumenten betreffe. Die Politik sei hier gefordert, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
4. Die Transformation zum umweltbewussten Handeln habe zwar den Ruf, ein Projekt für Wohlhabende zu sein, jedoch sei im Bericht sehr deutlich, dass es langfristig teurer sei, nicht zu handeln (Beispiel Klimakrise). Die Preise müssten auf den tatsächlichen Kosten beruhen, dann würde ökologisches Wirtschaften und Konsumieren zur günstigeren Wahl.
5. Im Rahmen der EU-Förderpolitik sei es die Aufgabe, in den ökologischen Transformationsprozessen der nächsten Jahre Planungssicherheit herzustellen und Existenzen zu sichern. Damit sei sofort zu beginnen.
6. Man dürfe sich keine Illusionen über die Chancen von Gentechnik-Verfahren machen: Wahlfreiheit und freier Zugang zu genetischen Ressourcen dürfen in diesem Sinne nicht zur Disposition gestellt werden.
Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Hersteller und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland.
Quelle: https://www.boelw.de/